Glatthafer-Wiese

 
Glatthafer-Wiese
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  • Lateinischer Name
    Pastinaco arrhenatheretum (= Arrhenatheretum elatioris)
  • Ökologische Gruppe
    Fettwiesen und –weiden
  • Bodenfeuchte
    Frisch
  • Bodennährstoffe
    Nährstoffreich

Beschreibung: Die Glatthaferwiese ist der am weitesten verbreitete Wiesentyp der unteren Höhenlagen auf frischen Böden. Je nach Feuchte und Intensität der Bewirtschaftung bilden sich unterschiedliche Ausprägungen aus. Typisch ist ein jahreszeitlicher Farbwandel in den Wiesen: Den Frühjahrsaspekt bilden die gelben Blüten des Löwenzahn, gefolgt von Scharfem Hahnenfuß. Bald darauf prägen die weißen Blüten von Wiesen-Kerbel und Weißem Wiesen-Labkraut das Bild. Im Sommer wird die Glatthaferwiese vom ebenfalls weißblühenden Wiesen-Bärenklau beherrscht. Charakteristisch ist ein stockwerkartiger Aufbau der Wiesen, die bis zu einem Meter hochwerden. Glatthafer und Knäuelgraswachsen als Obergräser, Rispengras und Ruchgras als Untergräser sowie Leguminosen wie Klee-Arten in Bodennähe. Typischerweise werden Glatthaferwiesenzwei- bis dreimal pro Jahr, hauptsächlich zur Heugewinnung, gemäht und mit Stallmist gedüngt, selten zusätzlich im Herbst beweidet.

Die Intensivierung der Bewirtschaftung (Mahd bis zu sechsmal Mal im Jahr, mehrmalige Düngung) führt zu einer Verunkrautung mit einer starken Abnahme der durchschnittlichen Artenzahl (teils unter zehn Arten gegenüber 30 – 40 Arten bei intakten, mäßig genutzten Glatthaferwiesen). Unerwünschte Arten wie der Giersch, Scharfer und Kriechender Hahnenfuß und Stumpfblättriger Ampfer treten dann beherrschend auf.

Vorkommen: Mittelmäßig wasserversorgte Standorte auf tiefgründigen Böden, Talstufe bis untere montane Stufe in ganz Mitteleuropa.

Typische Arten: Glatthafer, Knäuelgras, Fettwiesen-Margerite, Wiesen-Schwingel, Wiesen-Kerbel, Wiesen-Löwenzahn, Scharfer Hahnenfuß, Wiesen-Klee, Spitz-Wegerich, Gewöhnlicher Pastinak, Sauer-Ampfer, Großes Wiesen-Labkraut, Frauenmantel-Arten, Gewöhnliche Brunelle, Wiesen-Bärenklau